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Prekäre Räume
26.06.2020 @ 19:00 - 21:30
Der Begriff des Prekären ist in politischen Zusammenhängen vor allem mit Veränderungen im Bereich der Arbeitsverhältnisse verbunden. Der Begriff dient dabei insbesondere dazu, die zunehmende Ersetzung von „Normalarbeitsverhältnissen“ durch unsichere Beschäftigungsverhältnisse zu beschreiben. In der Diskussion um die „génération precaire“, „Generation Praktikum“ u.ä. wurde deutlich, dass Prekariat nicht mit dem Begriff der „Unterschicht“ gleichgesetzt werden kann, aber dennoch auf instabile Lebens- und Einkommensverhältnisse verweist.
Nach der Wortbedeutung „Précaire“ geht es beim Prekären vor allem um Unsicherheit, was sich in der Praxis auch als Fehlen einer langfristigen Perpektive zeigt. Räume können aus ökonomischen, rechtlichen, oder auf Grund zeitlicher Beschränkungen prekär sein. Die zeitliche Begrenzung kann, wie bei temporären Kunstprojekten, frei gewählt, oder von Außen erzwungen sein.
An zwei Beispielen aus Frankfurt am Main sollen Dimensionen des Prekären bzw. Möglichkeiten, die Prekarität zu beenden, anschaulich gemacht werden. Erstens am Beispiel des besetzten Politik- und Kulturprojekts Institut für vergleichende Irrelevanz (2003-2013) und dessen Maxime „Kritisches Denken braucht und nimmt sich Zeit und Raum“, zweitens am Beispiel der Frauengenossenschaft Lila Luftschloss, deren Gründung einen erfolgreichen Versuch darstellt, der strukturellen Benachteiligung von alleinwohnenden Frauen aus einkommensschwachen Schichten etwas entgegenzusetzen.
Text: Gabi Perabo
Die Reihe „Prekäre Räume“ beginnt am 26.06.2020 um 19 Uhr bei uns im 2. Stock mit einem Vortrag von Gabi Perabo. Sie ist Soziologin und Bloggerin aus Frankfurt am Main und schreibt seit März für unser Webmagazin.
Mehr Texte von Gabi Perabo unter: https://politischekulturblog.wordpress.com
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Die Veranstaltung kann unter der Einhaltung der Rechtsvorschriften: COVID-19-Lockerungsverordnung, Fassung vom 10.06.2020, stattfinden. Als Veranstalter*innen informieren wir vor Ort über die geltenden Bestimmungen und achten auf deren Einhaltung.
- Bildrechte/copyright Ⓒ: Foto: von privat, Institut für vergleichende Irrelevanz (IVI), Frankfurt am Main, 2012.
- Bildrechte/copyright Ⓒ: Foto: von privat, Institut für vergleichende Irrelevanz (IVI), Frankfurt am Main, 2012.