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Performance als feministische Strategie
26.06.2019 @ 19:00 - 21:00
Präsentation und Talk mit Doris Jauk-Hinz und Eva Ursprung, Kunstverein W.A.S.
Performances mit ihrer unmittelbar körperlichen Kommunikation sind in der Aktionskunst ein adäquates Mittel, um auf „Problemzonen“ der Geschlechterverhältnisse in bestehenden Wertesystemen und wirtschaftsbestimmten Systemen zu reagieren. Die Unmittelbarkeit der handelnden Körper in unterschiedlichen Aktionsräumen, im öffentlichen Raum und im definierten Kunstraum, sowie Kontextverschiebungen durch das Aufbrechen von normierten Erwartungshaltungen haben das Potential, Partizipient*nnen zu sensibilisieren und möglicherweise diese Erfahrung in ihr alltägliches “Spiel” aufzunehmen.
Beispielsweise ist die Verwendung einer männlich konnotierten Signalsprache aus der Schifffahrt, das Semaphore Flaggenalphabet*, die dekonstruktivistische Enteignung einer männlich konnotierten Handlungsstruktur – die aktionistischen Semaphore-Flaggenperformances des Kunstverein W. A. S. (Veronika Dreier, Doris Jauk-Hinz, Eva Ursprung) seit dem Jahr 2003 fanden in verschiedenen Formationen und an unterschiedlichen Orten statt.
In der Performance tritt die Künstler*in in direkte Interaktion mit den Betrachtenden, kann sie mit einbeziehen, sie herausfordern, mit ihnen gemeinsam Neues entwickeln. Inhaltlich, formal und räumlich sind kaum Grenzen gesetzt: von der Schwerelosigkeit im freien Fall bis hin zum Kunstraum oder die Straße kann Kunst so in jede Umgebung implantiert werden – um bei Bedarf sofort wieder zu verschwinden. Damit ist es auch möglich, in restriktiven Umgebungen subversive Inhalte zu vermitteln.
* Semaphore-Flaggenalphabet: Das internationale Winkeralphabet diente ursprünglich der Kommunikation zwischen Schiffen verlor aber durch die Funktechnologie an Bedeutung und wird heute noch militärisch genutzt.
- Bildrechte/copyright Ⓒ: Ilija Ramic
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