[Textauszug aus dem äthiopischen Tagebuch]
“der abessinische honig ist fast auskristallisiert. ich kratze mit dem löffel ein fettes süß aus dem namenlosen glas. der aku gibt sein grünes go – ich lass ihn auf der zunge zergehen. jede landschaft zeugt ihre blumen. abeba heisst blume. das süss hat seinen eigenständigen stockenden fluss. der junge nadir hält mir seine narbe ins licht. ein auto hatte ihn angefahren, das gesicht entstellt. die eltern sind irgendwo draussen im land, er weiss nicht. auch genet hinkt, ein bein des mächens ist schief verwachsen. sie lächelt. der onkel hatte sie nach addis gebracht, dann war er plötzlich verschwunden. die kleine angie ist mit ihren haar krausen beschäftigt, das kann stundenlang dauern. regen klopft an die blechenern dächer, von der bar her musik, äthiopische ragas, dazu eine tiefe stimme verschwimmt mit den tropfen. ein film hat sich auf meine zunge gelegt, vor mir die bilder der letzten tage……..