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Lidija Krienzer-Radojevic
06.11.2015 @ 18:00 - 20:00
Konkurrenz überwinden
Das deutlichste Merkmal einer kapitalistischen Gesellschaft sind konkurrierende Beziehungen zwischen Individuen. Als Arbeitskräfte werden Individuen in eine Position gedrängt, in der sie ihre Arbeit als Ware am Arbeitsmarkt verkaufen. Dieser Zustand ist die Basis für das Funktionieren der staatlichen Systeme. Als bürokratisches Objekt werden Individuen wie individuelle Einwohner eines Landes behandelt. Die sogenannte Globalisierung hat einerseits eine stärkere Eingliederung von kapitalistischen Verbindungen in die Gesellschaft bewirkt und so die soziale Atomisierung vorangetrieben. Auf der anderen Seite hat die Beweglichkeit des Kapitals die Internationalisierung der Produktion bewirkt, die eine neue Form der Ausbeutung ermöglicht, die auf der Verdichtung von Zeit und Raum basiert. Das hat eine neue Art von Druck auf die Arbeitskraft bewirkt, die viel enger mit dem Ort als dem Kapital verbunden ist. Gestärkt durch den restriktiven Umgang mit Migration, Asyl und Flüchtlingspolitik des Staats, nutzt das Kapital die sich verschiebenden Konlikte innerhalb des Arbeitsmarktes aus.
Lidija Krienzer-Radojevic ist Doktorandin an der Kunst Universität Linz. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Veränderungen der kulturellen Produktion aus einer historisch materialistischen Sicht.
Overcoming competition
Remarks which are necessary to understand today’s incapacity of a progressive political articulation from the labour perspective about the migration and refugees state policies.
The most distinctive feature of capitalist societies are competitive relations among individuals. As labour force the individuals are placed in a position of individualized commodity owners who sell their special commodity, i.e. labour on the labour market. This position is the basis for the operations of the state apparatus. As an object of bureaucracy the individuals are handled always as individualized citizens. The so-called globalization caused on the one hand a stronger social integration of capitalist relations and by that it raised the social atomization. On the other hand the mobility of capital enabled the internationalization of production which brought new modes of exploitation based on the dynamics of time-space compression. This created new pressures on the labour force, which is much more attached to its location than capital. Strengthened by the restrictive migration/asylum/refuge politics of the state, the capital is taking advantages of the shifting conflicts among labour force.
Lidija Krienzer-Radojevic is PhD student at Kunst Universitaet Linz. Her work deals with transformations of cultural production from the historical materialist perspective.
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