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Feministisches Gelage

04.11.2017 @ 12:00 - 20:00

In Platons Symposium definierte eine Frau namens Diotima im Dialog mit Sokrates die Liebe als einen Geist, der als Vermittler zwischen Gottheiten und Menschen dient. Als Kind von Ressourcen und Armut ist die Liebe sehr robust, sie schläft auf der rauen Erde im Freien und ist immer in einem Zustand der Not. Sie plant, das zu bekommen, was sie will. Diotima weist darauf hin, dass die Bedeutung der Liebe auf den Gegenstand der Liebe und nicht auf den Liebhaber / die Liebhaberin selbst gerichtet ist.

Am feministischen Gelage wollen wir den kritischen und visionären feministischen Geist wieder wecken und feministische Objekte der Liebe durch verschiedene künstlerische Ausdrucksformen erforschen. Wir werden über Politiken der Verbindung, der Liebe und der Freundschaft nachdenken; über die Ausbeutung von weiblichen Arbeitskräften; über feministisches intellektuelles Erbe; über die Politik des Erinnerns; über die Rolle von Frauen in rechtsextremen Bewegungen; über die Rolle der Performance für feministische Bewegungen; über den historischen Zusammenhang zwischen Feminismus und Antifaschismus; und über geschlechtliche Dimensionen von Essen und Kochen. Basierend auf den feministischen Prinzipien der Inklusion und Zusammenarbeit ist das Gelage für jeden spontanen Beitrag seitens der Teilnehmenden offen.

Bildrechte: Christine Winkler


Beiträge zum Gelage werden erarbeitet von:

Ana Čigon (Ljubljana) ist eine Künstlerin, die hauptsächlich mit Video, Film und Performance arbeitet. Ihre Dokumentarfilme beschäftigen sich meist mit feministischen und sozialen Themen. Neben der Produktion von Dokumentarfilmen ist sie auch als Videokünstlerin für Theater und als bildende Künstlerin tätig. Sie präsentiert ihre Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen in Slowenien und international und erhielt Auszeichnungen und Nominierungen für ihre Videoarbeiten.

Ankica Čakardić (Zagreb) ist Assistenzprofessorin am Institut für Philosophie der Universität Zagreb. Sie koordiniert Bildungsprogramme im Zentrum für Frauenstudien in Zagreb, ist Mitglied der Organisation für ArbeiterInnen-Initiative und Demokratisierung in Kroatien, der Frauenfront für Arbeit und soziale Rechte und der feministisch-marxistischen Lesegruppe FemFront.


Coline Robin
ist Architektin, Künstlerin und Illustratorin. Als Grafik-Recorder (visuelle Protokollführerin) unterstützt sie Events und Gruppenprozesse mit Live-Illustrationen. Ihre künstlerische Arbeit konzentriert sich auf den Schnittpunkt von Stadtsoziologie, Architektur und urbanen Interventionen.

Daily Rhythms Collective ist eine Plattform für internationale, interdisziplinäre Künstlerinnen mit Sitz in Graz; wo forschungsbasierte Kunstprojekte in einer “Labor”-Situation durch den Einsatz von Kunstmethodik und sensibler Kartographie im urbanen Umfeld produziert werden. Ziel des Kollektivs ist es, neue Stimmen des Zusammenlebens und gleichzeitig neue Schnittpunkte von geteiltem Raum zu schaffen, die eine starke, dauerhafte soziale Integration fördern. Durch die Analyse ihrer eigenen Lebenssituationen setzt das Daily Rhythms Collective DRC Kunstmethodologien ein, um Modelle von inklusivem Raum zu formulieren. Dies spiegelt sich sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn durch den offenen und aufgeschlossenen Stadtraum wider. Dazu nutzen die Künstlerinnen eine breite Palette von Formaten, darunter Interventionen im öffentlichen Raum, Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden, historische Recherchen und Publikationen.

Felicitas Thun-Hohenstein (Wien) ist Kuratorin, Autorin und Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien. Zu ihren Arbeitsfeldern gehören kunstbasierte Forschung, feministische performative Theorie und Kunstpraxis, Körper- und Raumproduktion.

Irina Karamarkovic (Graz) ist Künstlerin. Sie arbeitet als Performerin, Musikerin, Autorin, Komponistin, Arrangeurin, Liedtexterin, Gesangslehrerin, Lektorin … Sie schreibt literarische und wissenschaftliche Texte, arbeitet häufig im Theater und kooperiert mit Künstler*innen außerhalb des Musikbereichs.

Ivana Marjanović (Belgrad / Wien) ist Kunsthistorikerin, Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Kuratorin, Kulturproduzentin auf dem Gebiet zeitgenössischer Kunst und Theorie, Mitbegründerin der Galerie Kontekst in Belgrad und Mitglied von Kontekst Collective und AICA (Association Internationale des Critiques d’Art) in Serbien. Sie promovierte an der Akademie der bildenden Künste Wien zum Thema der transnationalen künstlerischen und kulturellen Produktion und der Politik der Vernetzung in Belgrad in den 2000er Jahren.

Judith Götz (Wien) ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin und Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (www.fipu.at) sowie des Forschungsnetzwerks Frauen und Rechtsextremismus.

Leni Kastl, geb. 1963, hat unterschiedliche feministische Ansätze und Strömungen miterlebt. Daraus entstanden sowohl pragmatische Anpassungsfähigkeit und auch kritische Distanz, was wiederum eine neue Reibungsfläche mit der neoliberalen Beliebigkeit ergibt.

Lidija Krienzer-Radojević (Graz) ist Doktorandin an der Kunstuniversität Linz. Aufbauend auf historischer materialistischer Literatur arbeitet sie an Pfaden und Modalitäten von Transformationen, die innerhalb der kulturellen Sphäre des postsozialistischen Sloweniens stattgefunden haben. Ihr Interessensgebiet: Kulturpolitik, soziale Einbettung von Kunst- und Kulturproduktion, Bildung des Kulturfeldes unter neoliberalen Bedingungen. Als Mitglied der IG Kultur Steiermark engagiert sie sich politisch für neue Kommunikationsstrategien zwischen Kulturverwaltungen und unabhängigen Kultur- und Kunstproduzierenden.

Lina Dokuzović (Wien) ist Künstlerin und arbeitet an der Schnittstelle zwischen visueller Kunst und Text / Wissensproduktion. Sie ist Vorstandsmitglied der VBKÖ. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Migration, Wissensproduktion und Bildungspolitik; Mechanismen der Aneignung und Privatisierung von Strukturen wie Bildung, Kultur, Körper und Land; und Perspektiven für translokale Solidarität.

Natasa Mackuljak ist Performerin, Multimediakünstlerin, Sozialarbeiterin und Aktivistin. Ihre Kunstprojekte befassen sich mit Fragen der Migration, Unsicherheit und des Geschlechts. Als Kriegsflüchtling in den 1990er Jahren war sie in feministische Antikriegsbewegungen im ehemaligen Jugoslawien involviert: Seit 1994 ist sie Teil der “Woman in Black Belgrade”; Sie war Mitbegründerin und Vizedirektorin der “Youth Peace Group Danube”, Vukovar, Kroatien (1997-2002); und sie war eine internationale Projektkoordinatorin für Jugendfragen in Bosnien und Herzegowina durch das schwedische Botschaftsprogramm in Sarajevo (1999-2002).