In der zweiteiligen Arbeit Geburt der Venus (Film und Fotografie) von Barbara Schmid und Ulla Sladek wird die Venus aus einer keramischen Camera Obscura geboren. Das ist keine saubere Angelegenheit: Mit den Händen wird die Camera aufgebrochen. Stücke der Camera und das Entwicklerbad aus Kaffee vermengen sich zu einer dunklen, schlammigen Flüssigkeit. Aus ihr entspringt die licht- und schlammgeborene Venus, die sich einfach nicht anpassen wollte an die Vorgaben des Botticelli-Gemäldes: Sie ist weder nackt noch verbiegt sich ihr Körper in einer anmutigen S-Kurve. Auf sie haben wir während unzähliger Versuche gewartet. Oder sie auf uns.

Bildrechte: Ulla Sladek