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Lidija Krienzer-Radojević: Kapitalisierung eines Kunstwerks von der Kunstweltmaschine
04.11.2016 @ 18:00 - 20:00
Lidija Krienzer-Radojević: Kapitalisierung eines Kunstwerks von der Kunstweltmaschine
In den letzten vier Jahrzehnten wurde das Gebiet der Kunst und Kultur als Ganzes und auf allen Ebenen transformiert. Dies betrifft nicht nur, wie Künstler/innen und Kulturproduzenten agieren (Art der Produktion), sondern auch, wie die Gesellschaft Kunst und Kulturgüter bereitstellt (Art der Verteilung), wie sie in der Gesellschaft zirkulieren (Art des Austauschs) und die Art, wie wir darauf zugreifen und diese verwenden (Art des Konsums). Wir können sagen, dass die gesamte Art der Produktion von Kunst und Kultur als Feld der gesellschaftlichen Produktion geändert wurde. Die Änderungen sind Folge und zugleich konstitutives Element der Einführung einer neuen Produktionsweise mit einem bestimmten sozialen Charakter, der kapitalistischen Produktionsweise. Um die Organisationsstruktur dieser Transformation in Bezug auf ihre einzelnen Elemente zu verstehen, verwende ich die Konzepte formale und reelle Subsumtion der Arbeit unter das Kapital, die zuerst von Karl Marx entwickelt wurden, um zu markieren, wie die Integration der kapitalistischen sozialen Beziehungen in den Bereich der Kunst und Kultur die Position des Künstlers verändert, den künstlerischen Arbeitsprozess reorganisiert und Kunstwerken einen spezifischen gesellschaftlichen Charakter gegeben hat.
Lidija Krienzer-Radojević ist Doktorandin an der Universität für Künstlerische und Industrielle Gestaltung Linz. Ihr Forschungsinteresse bezieht sich auf die soziale Integration der kapitalistischen Verhältnisse in das gesellschaftliche Leben. Während ihrer Teilnahme an der Workers Punks University platform (2005-2013) konzipierte und organisierte sie verschiedene Ausbildungsprogramme auf dem Gebiet der Kunst- und Kulturtheorie. Als Mitglied im Vorstand der IG Kultur Steiermark ist sie bei der Suche nach neuen Kommunikationsstrategien zwischen Kulturverwaltungen und unabhängigen Kultur- und Kunstproduzenten politisch engagiert.
During the last four decades the field of art and culture was transformed as a whole and on all levels. This involves not only the way artists and cultural producers operate (mode of production), but also the way society supplies itself with art and cultural goods (mode of distribution), the way they circulate within society (mode of exchange) and the way we access and use them (mode of consumption). We can say that the whole mode of production of art and culture as fields of social production was changed. The changes are a consequence and, at the same time, a constitutive element of the introduction of a new mode of production with a particular social character, the capitalist mode of production. In order to understand the organizational structure of this transformation regarding its individual elements I will use the concepts formal and the real subsumption of labor under capital first developed by Karl Marx to mark how the integration of capitalist social relations into the field of art and culture changed the position of the artist, reorganized the artistic work process and gave a specific social character to the art work.Lidija Krienzer-Radojević is a PhD student at the University of Arts and Industrial Design Linz. Her broader research interest concerns the social integration of capitalist relations into social life. During her participation at the Workers Punks University platform (2005-2013) she conceptualized and organized various educational programs in the field of art and cultural theory. As a member of IG Kultur Steiermark-board she is politically engaged in finding new strategies of communication between cultural administrations and independent cultural and art producers.