Salat Mimosa


Salat Mimosa

 

Werden Bilder im Fotoshop bearbeitet, verändern sie sich bis zur Unkenntlichkeit. Nur die Trägersubstanz bleibt vage erkennbar. Alles ist Hochglanz. Bevor es Zeit ist, wird alles aufpoliert, ganz wie ein potjomkinsches Dorf. Zitat zur Beschreibung dieses Phänomens: […] Allgemeiner werden „gut aussehende“ Objekte bezeichnet, die tatsächlich schlechten Zustand verbergen. Es wirkt ausgearbeitet und beeindruckend, doch es fehlt ihm an Substanz.

 

Wenn nun die Zeit angebrochen ist, also nicht mehr in der Ferne, sondern ganz echt da, ist meist fertig mit Fotoshop, keine Zeit mehr dafür. Dann wird es erst richtig spannend. Über die bröckelnden Häuser hinter den Kulissen weiß man Bescheid, es wird dort ja gelebt, gewohnt, gegessen, gearbeitet und gewählt. Nur: Was tun, wenn nicht viel bröckelt? Wenn eigentlich fast gar nichts bröckelt und die Gründe für die Veränderungen plötzlich freigelegt werden und sich das potjomkinsche Dorf als ins Gegenteil verkehrtes Phänomen verwandelt? Nämlich dass sich Dörfer, die sich in einwandfreiem Zustand befinden, mit flächendeckenden Bildern von kaputten Ortschaften verstellt werden? So scheint es nämlich zu sein, nichts anderes wurde diesem Land offenbar mit Erfolg einzutrichtern versucht: Dass es quasi knapp vor dem Abgrund steht und endlich Zeit für einen Messias gekommen ist, um das sich in Trümmern befindliche Land durch Veränderung vor dem endgültigen Untergang zu retten.

 

Wenn diese vermeintlichen Trümmer genauer anhand von Statistiken unter die Lupe genommen werden, stellt sich die Frage, wo die Trümmerleute überhaupt anfangen wollen aufzuräumen. Bevor das aber geschieht, muss etwas festgestellt werden: Der eine Teil der kommenden Trümmerleute, der lauter nach Veränderung schreit als es jemals ein Hahn vor dem Gang in die Suppe getan hat, war beim Untergang des Alpenlandes stets mit dabei, teilweise federführend. Die Federführung ergänzen wir hier ganz bewusst mit dem Hinweis darauf, dass Entwicklungen nicht von heute auf morgen passieren, sondern sich über Jahre und Jahrzehnte erstrecken. Und auch der lauteste Schreihals nach Veränderung darf sich sicher sein, dass er trotz seines jungen Alters bereits Verantwortung für die momentane Situation tragen darf, egal ob in positivem oder negativem Sinne: mehrere Jahre als Regierungsmitglied bedeuten einen Aufenthalt in der Regierung mittendrin und nicht bloß dabei. Was den höchstwahrscheinlich anderen Teil des großen Aufräumtrupps betrifft: Der hat zu den großartigen Errungenschaften dieses kleinen Landes bis dato genau überhaupt nichts beigetragen, und dabei ersparen wir uns die Highlights der vergangenen Jahre.

 

Das Land steht in einigen Punkten verschiedenster Rankings fast überall mindestens im guten Mittelfeld, meist sogar im ersten Drittel, stagniert ein klein wenig in manchen Bereichen wie der Attraktivität als Wirtschaftsstandort, glänzt aber ohne Potjomkin in vielen nicht gerade zu vernachlässigenden Punkten wie etwa Lebensqualität: Hier sind wir stets am Stockerl. Und eine hohe Lebensqualität gelingt in einem Land, dass angeblich knapp vor dem Abgrund steht, eher nicht sehr gut, möchte man vorsichtig meinen. Wenn es um die Menschen geht, denen es wirklich nicht gut geht, und davon gibt es beschämenderweise in diesem reichen Land viel zu viele, dann wäre durchaus rasch geholfen, wenn ein bisschen – nicht viel, es braucht wirklich nicht viel – wenn ein bisschen Geld von hier nach da verteilt würde. Ach, nennen wir es doch beim Wort: Wenn die Umverteilung ein bisschen gerechter wäre, nur ein klitzekleines bisschen. Würde dort niemanden kratzen, manchen gar nicht einmal auffallen, und da vielen anderen ein Leben in Würde ermöglichen.

 

Der Verdacht erhärtet sich, dass diese Würde ein Dorn im Auge einiger Protagonisten zu sein scheint. Würde wird in Geld gemessen. Das war früher so, das wurde ein bisschen weniger, nachdem es dank des großen Reichtums dieses Landes – den übrigens nicht nur Arbeitgeber, sondern durchaus auch Arbeitnehmerinnen und -nehmer verursacht haben, zur Erinnerung – sogar Kindern aus so genannten einfachsten Verhältnissen ermöglicht wurde, Universitäten zu besuchen und umfangreichere Ausbildungen zu absolvieren. Wir haben schon Statistiken angedeutet. Eine zum Beispiel besagt, dass Bildung und hoher Lebensstandard vor allem ererbt werden. Immer noch. Der Vorwurf lautet: So soll es, geht es nach den Trümmerleuten, auch bleiben. Bei unseren Kollegen, die definitiv mitzuverantworten haben, was sie ab jetzt reparieren wollen, ist es nicht neu, dass sie es dabei belassen wollen, nicht umsonst posaunen sie lauthals hinaus, dass sich Leistung wieder lohnen muss. Hat es das zwischendurch nicht getan? Leider wird man das Gefühl nicht los, dass die Ideen und Pläne der konservativen Seite an die 1930er Jahre erinnern. Die beiden Koalitionsverhandler haben kein Problem damit, mit rechtsradikalem Gedankengut Berührungspunkte zu haben bzw. es sogar zu hegen und pflegen, da sind unangenehme Gefühle der Erinnerung an schreckliche Zeiten legitimiert dazu, ausgesprochen und aufgeschrieben zu werden.

Hinter den Kollegen, die bis jetzt absolut keinen Beitrag geleistet haben, dass dieses Land in einem Zustand ist, von dem viele nur träumen können, bricht nun das potjomkinsche Gerüst, die Interessen des kleinen Mannes zu vertreten, in sich zusammen wie ein Kartenhaus beim Lüften. Jetzt geht es nämlich ans Eingemachte, jetzt ist es Zeit. Jetzt werden die Maßnahmen gesetzt, um all das umzusetzen, was nach Ansicht des wahrscheinlich nächsten Kanzlers umgesetzt werden muss, und da ist für den kleinen Mann wenig dabei. Das könnte bei den nächsten Wahlen, die eher bald als in fünf Jahren zu erwarten sind, heftig ins Auge gehen. Flüchtlinge stehen auch keine vor der Tür. Das könnte interessant werden, und all die vermeintlich souveränen Auftritte der beiden rechten Flanken des mitteleuropäischen Bollwerks gegen die böse restliche Welt wirken ganz schnell selbst wie potjomkinsche Theaterszenen. Die Desillusionierung des Fotoshops steht immer irgendwann bevor. Es wird Zeit werden. Und ein bisschen von dieser Zeit bricht gerade an. Die Kollegen ganz rechts aussen wissen nicht viel, aber sie wissen zu polarisieren, sie wissen zu hetzen, sie wissen in Landesregierungen zu sitzen und ein bisschen herumzufummeln an Regionen, wo es grundsätzlich ohnehin nicht viel zu tun gibt. Unter eigener Regie ruinieren sie schon auch einmal ein Bundesland. Und ich denke, sie wissen Bescheid darüber, dass es in einer Bundesregierung ein weiteres Mal nichts zu holen geben wird. Was Bildung für alle betrifft: Natürlich müssen die Radaubrüder dagegen sein, denn zuviel Bildung vermindert nachweislich das Wählerpotential dieser Partei. Und sie wissen, was die Menschen bewegt: Wenn weniger im Börsl überbleibt, und das wird beim kleinen Mann eintreten. Dieser hat zwar nicht einmal in Kärnten selbst kapiert, das das Land weitgehend pleite war und noch eine Zeit lang Luxus ein wenig auslassen sollte, aber er ist offenbar so konditioniert, dass er es erst selbst erfahren muss, wieder und wieder.

 

Bei der Suche nach dem Rezept eines russischen “Salat Mimosa”, wo wir schon bei Potjomkin sind, habe ich zufällig den Plan der kommenden Regierung gefunden, oder war es umgekehrt, ich weiß es nicht mehr genau.

 

Salat Mimosa

Zutaten:

  • 1 Dose Dosen rosa Lachs
  • 3 Eier (hart gekocht)
  • 2 Möhren
  • 1 Zwiebel
  • 200 gr. Hartkäse
  • 1 Kartoffel
  • Mayonnaise
  • Pfeffer, Salz

Zubereitung:

Zur Herstellung von Mimosa Salat mit Käse und rosa Lachs, müssen Sie fischen, ohne dass die Sole mit einer Gabel kneten abzulassen. Zwiebeln fein schneiden und mit kochendem Wasser. Nach 10 Minuten wurde das Wasser abgelassen und erneut, diesmal allerdings in kaltem Wasser gespült. Eier und Käse Rost. Kochen Sie die Kartoffeln und Möhren schälen, dann hacken.

Mimosa Salat mit rosa Lachs gestapelten Schichten:

  1. Kartoffeln mit Mayonnaise
  2. rosa Lachs
  3. Zwiebel
  4. Eier mit Mayonnaise
  5. Karotten, verbreitet mit Mayonnaise, Salz und Pfeffer
  6. Käse

Mimosa Salat mit Käse und rosa Lachs – fertig! Guten Appetit!

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