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Demokratien in Gefahr | Democracies in danger

05.11. @ 15:00 - 10.12. @ 23:30

Eröffnung | Opening: 5. November, 15.00 Uhr, Graz-Europaplatz
Anschließend geführter Rundgang, Künstler*innengespräche und Performances | Followed by guided tour, artist talks and performances

9 Standpunkte von Künstler*innen im öffentlichen Raum | 9 statements by artists in public space:
IRWIN (SI), Europaplatz
The Cake Escape (AT), Landhaushof, Herrengasse 16
Katcha Bílek (UK/AT) & Consuelo Méndez (VE), Maria-Stromberger-Gasse 9
Franz Kapfer (AT), Schauspielhaus Graz, Hofgasse 11
Zoncy Heavenly (MM), Kunsthaus Graz, Lendkai 1
Doris Jauk-Hinz (AT), KiG! Kultur in Graz, Lagergasse 98a
Markus Wilfling (AT), ausreißer, Schloßbergplatz
Maryam Mohammadi / Eva Ursprung / Joachim Hainzl (AT), Justizanstalt Graz-Karlau, Mauergasse
Helene Thümmel (AT), Graz Museum, Innenhof, Sackstraße 18
Kuratiert von Maryam Mohammadi und Eva Ursprung

„Wir haben gelernt, miteinander zu leben.“ So steht es auf dem Denkmal von Gerhardt Moswitzer am Grazer Europaplatz – in Erinnerung an die blutigen Februarkämpfe, die sich heuer zum 90. Mal jähren. Damals standen sich Menschen mit unterschiedlichen Ideologien verfeindet gegenüber. Sahen sich die einen verpflichtet, ihre Republik zu schützen, ging es den anderen darum, sich mit ihrem Verständnis von Heimat zu wehren. Wie wir wissen, endete dieser gewaltsame Konflikt unterschiedlicher Weltanschauungen im Austrofaschismus und in der Machtergreifung des Nationalsozialismus.
Nun, rund acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg sind Demokratien weltweit wiederum verstärkt in Gefahr. Autoritäre Regime und stark auftretende Anführer*innen stellen viele gesellschaftspolitische Errungenschaften in Frage oder verdrängen diese sogar. In gleich mehreren Ländern der EU sind rechtsextreme und rechtspopulistische Bewegungen stark im Aufwind und in den USA droht eine neue Präsidentschaft von Trump. Ebenso in Mittel- und Südamerika, in Asien und Afrika, wo zumeist rechtspopulistische Politiken neues Heil versprechen. Der Krieg in der Ukraine brachte das massenhafte Töten nach einigen Jahrzehnten wieder zurück nach Europa und der Gaza-Krieg reißt auch bei uns im „Westen“ Gräben auf.
Im Kunstprojekt Demokratien in Gefahr von XENOS – Verein zur Förderung der soziokulturellen Vielfalt, beziehen neun internationale bildende Künstler*innen und Künstler*innenkollektive, die sich in ihren Arbeiten immer wieder kritisch mit gesellschaftspolitischen Bedingungen beschäftigen, an neun Orten im öffentlichen Raum in Graz aus ihrer spezifischen Perspektive sichtbar Stellung.

Doris Jauk-Hinz: DEMOKRATIE LEBEN

Zunehmend mehr Kälte prägt das gesellschaftspolitische Klima, national und international. Die fragile und bereits brüchige Basis des Zusammenlebens droht einzubrechen und soziale Errungenschaften auszuhebeln. Ausgelöst und verstärkt durch rechtsextreme politische Tendenzen verbreiten sich brandgefährliche populistische Ideologien medial wie ein Lauffeuer.
Kunst stellt Fragen tiefer. Durch die über einen langen Zeitraum selbstverständlich gelebte Demokratie erscheint diese als dauerhaft gesichert und unantastbar. Doch besteht durch diese vermeintliche Sicherheit nicht die Gefahr der Entfernung von demokratischen Lebensformen? Alltäglich DEMOKRATIE LEBEN könnte diese Entwicklung stoppen.

The socio-political climate is getting colder and colder, both nationally and internationally. The fragile and already brittle basis of coexistence is threatening to collapse and undermine social achievements. Triggered and reinforced by extreme right-wing political tendencies, highly dangerous populist ideologies are spreading like wildfire in the media.
Art poses deeper questions. Democracy, which has been practiced as a matter of course over a long period of time, appears to be permanently secure and untouchable. But doesn‘t this supposed security harbor the danger of distancing ourselves from democratic ways of life? “LIVING DEMOCRACY EVERYDAY” could stop this development.

Doris Jauk-Hinz, *1954 in Frohnleiten. Die interdisziplinäre Künstlerin lebt und arbeitet in Graz, Installationen im öffentlichen und definierten Kunstraum. Studium an der Univ. für angewandte Kunst, Wien, 1981 Diplom. Seit 1995 im Vorstand von W.A.S. (Womyn’s Art Support). Kuratorin von VAGINAMUSEUM.at (gegr. von Kerstin Rajnar). AiR u.a. 2001 UMAS, Ontario CAN.
www.jauk-hinz.mur.at

 

27.11.2024, 18.00 Uhr: (Un-)Ruhig bleiben? Staying (un-)quieted?
Was bedeutet der Ausgang der Wahlen für die Freiheit der Kunst und die Kulturpolitik? What does the election outcome mean for artistic freedom and cultural policy?
Podiumsdiskussion | Panel Discussion mit Anita Hofer (KiG! Kultur in Graz), Lidija Krienzer-Radojević (IG Kultur) und and Evelyn Schalk (ausreißer)
Moderation | Moderation: Eva Ursprung
KiG! Kultur in Graz, Lagergasse 98a, Graz

03.12.2024, 18.00 Uhr: Wahlkämpfen auf Kosten der Menschenrechte? Election campaigns at the expense of human rights?
Zur Diskussionskultur bei der steirischen Landtagswahl | On the culture of debate in the Styrian federal elections
Vortrag und Diskussion | Lecture and Discussion mit Daniela Grabovac (Antidiskriminierungsstelle Steiermark) und and Joachim Hainzl (Xenos)
Graz Museum, Sackstraße 18, Graz

09.12.2024, 15.00 Uhr: Kuratorinnen- und Künstler*innenführung | Curators’ and Artists’ Guided Tour
Treffpunkt | Meeting point: Schauspielhaus Graz, Hofgasse 11, Graz