Danach –

Massnahmenpakete wirken nach ihrem Planmuster. Investitionskapital wird zum kleinen verdammten Baumeister des Überlebens selbst. Der Überlebenssaft pulsiert in Intervallen der Einsicht, dass zwischen dem Strukturmuster eines Teppichs zwischendurch Luftlöcher und Luftmaschen liegen, wo das „Durchfallen“ – „durch den Rost” inkludiert ist. Da stehen Empfänger an den Knüpfpunkten, während sich unter den Netzen, Rettungsschirmen, die unter den Teppich Gekehrten, die durch die Luftschlösser Gefallenen, tummeln. Die weise Voraussicht war ja wieder mehrfach ignoriert worden, uneinsichtig der Kapitalverordnung planmässig angepasst, sieht das allzu Gewöhnliche die volkswirtschaftliche Marktstruktur gerade anders als – verkürzt eben, wie sich gerade auch die Überlebensumstände angefangen haben zu verkürzen. Die Unsolidarität schielt gierig über die Tellerränder einer nahezu totalen Uneinsichtigkeit, die den Sprung in den eigenen Ur-Untergrund nicht ansatzweise einsieht. Erst wenn die Schollen auseinandertreiben, wird das darunter Verdrängte sichtbar. Der „Crash“, ob beabsichtigt oder nicht, so unausweichlich vorhersehbar kalkuliert, treibt ein Szenario vor sich her, der mit den ursprünglichen Vorgaben gar nichts mehr zu tun haben will – eine gesellschaftliche Umstrukturierung vernehmen wird – einen Art-Cash-Crash, der mit einem Beben gekoppelt schon lange zuvor kokettiert hat. Wenn es dann soweit gekommen ist, dann prognostiziert sich das Danach als einsichtiger Fluchtpunkt, auf den alles zusteuert. Wer glaubt der Pfeilspitze des Vektors entkommen zu können, irrt in seiner Selbstsucht, die kollektiven Musterlandschaften unlängst schon ausgeblendet zu haben – und trotzdem steht im selben Raum auch die Dimension der erweiterten Einsichtigkeit in gegenüberliegender Erkenntnis, auch das Dahinterliegende, wie auch das Entgegenkommende, endlich anzuerkennen. Wie auch immer – wie schon immer angekündigt.

Aus dem Danach heraus betrachtet sieht ein „Crash“ anders aus, aus der weisen Voraussicht heraus hat sich der Zusammenstoß der Ursachen selbst schon überlebt. Die Überlebensfrage stellt sich aus dem Danach heraus, wie aus dem Davor, das in Verbindung über der Zeit steht, aus der das Licht eben wandert, bevor es ankommt und etwas Lebendiges erwirkt – Wachstum. Nichts anderes will geschehen, außer man baut am Untergang die apokalyptische große Blasengrauzone weiter – ihre Grenzen sind, deutlichst besprochen, aufgelistet. Deutlicher können Gesetzmäßigkeiten nicht aufgezeigt werden oder um beim Wire-Sänger Colin Newman zu bleiben, der „Commercial Suicide“ auf den die angeblichen „Liberalen“ zusteuern. Die Kunst setzt nur Knüpfpunkte, darüber und darunter, wirft Schatten, je nachdem woher das Licht gerade einfällt, während die Erde sich in der planetarischen Gezeitenbreite umdreht. Der Mensch braucht Hilfspakete – ohne die geht es ganz offensichtlich nicht. Die Kunst als Baumeister bedarf dieser dringend ebenso, um die prekären Raumfelder ausgestattet zu bereisen, ansonsten gerade dieses Prekariat in Dark Rooms abwandert und unterwandert. Ein Gefahrenpotential, das gerade sichtbar zunimmt, ganze Gesellschaftsschichten umfasst, und von zwielichtigen Figurinen umgarnt wird, wie die Politik ebenso. Die Risiken von Parallelgesellgesellschaften sind längst sichtbar, die Überlebensrückzugsräume ebenso. Der schweisstreibende Tanz dazwischen gleicht einer neapolitanischen Tarantella, die versucht immunstärkend sämtliche Vergiftungen herauszuschwitzen, – um den Vulkan zu besänftigen. Der wartet zu. Und bei allen Härtefällen darf ich dankbar sein, vom Künstlersozialversicherungsfond eine Covid-Unterstützung zu erhalten.