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Leni Kastl [A] *queering tantra* – DIY für den Alltag
27.09.2013 @ 10:00 - 12:00
Die zeitgenössischen westlichen Formen von sexuellen Tantraritualen werden hauptsächlich in Seminaren und professionellen Massagen weiter gegeben und gelebt. Diese Angebote werden von Einzelpersonen und Paaren nicht hauptsächlich zur spirituellen Selbsterfahrung und persönlichen sexuellen Entwicklung konsumiert, sondern auch um behutsam sexuelle Begegnungen mit anderen Menschen zu haben. Tatsächlich bieten die dabei angewandten Praktiken und Methoden wirkungsvolle Möglichkeiten, sich sexuell zu entwickeln.
Im deutschsprachigen Raum wurde die Tantramassage in spirituellen Kommunen entwickelt, in den usa in der Nachfolge der Hippiebewegung.
In den 1980ern hat Joseph Kramer in Kalifornien anlässlich der AIDS-Krise nach Wegen gesucht, Schwulen safe sexuelle Begegnungen und Erlebnisse zu ermöglichen und daraus das therapeutischere Sexological Bodywork entwickelt. Im Zuge dessen hat er mit der Pornokünstlerin Annie Sprinkle eine Umsetzung des Konzepts für Frauen erarbeitet. Dadurch erfuhren die mit sexueller Energie arbeitenden Methoden nochmals neue Prägungen.
Vom spirituellen Überbau beziehen sich alle Methoden auf den Taoismus mit dem Yin-Yang-Modell, mit dem einerseits heteronormative Kategorien fortgesetzt als auch zu überwinden versucht werden.
Nähere Informationen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Neotantra
Ich erzähle Hintergründe und Wirkungsweise von Sexological Bodywork und Tantramassagen. Danach erkläre ich den Ablauf eines Gruppenselbstlieberituals und beantworte alle Fragen zum bevorstehenden Ereignis. Und wir machen auch gleich eine vorbereitende Entspannungsübung.
Schön ist es, wenn sich auch eine Diskussion ergibt, wie eine freiere Sexualkultur aussehen könnte.
Leni Kastl, 50, Soziologin, arbeite im Sozialbereich. Derzeit mache ich die Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin und möchte mich u.a. auf Sexualberatung spezialisieren. Einen Lehrgang für Frauen-Tantramassage habe ich bereits abgeschlossen, jetzt bereichere ich meine Kenntnisse noch mit Sexological Bodywork. Da es mir ein Bedürfnis ist, mich mit sozialpolitischen Fragen auseinanderzusetzen, freue ich mich, diese privatisierten sexologischen Techniken in diesem Rahmen einbringen zu dürfen.
Bildrechte: (C) Leni Kastl