15. Dezember


Schön langsam sollte die Post an das Christkind verschickt werden. Was unsere Einrichtungen Post und Bahn betrifft: Ein Brief, am Fensterbrett hinterlegt, braucht möglicherweise gar nicht viel länger ans Ziel als mit der Post, das ist halt manchmal so, kann aber ungünstig sein. Der Slogan lautet “Wenn es wirklich wichtig ist, dann mit der Post”, da wende ich ein: wenn es wirklich wichtig ist, bring es selbst ans Ziel, aber da kann dir passieren, dass der Zug nicht kommt. Vielleicht sind es göttliche Korrektive, die uns auferlegt werden. Werdet langsamer, zumal in Zeiten des Wartens. Schnell warten ist schwierig. Ich habe noch nie schnell gewartet. Einmal habe ich auf eine schnelle Eingebung gewartet, das hat nicht funktioniert. Die Eingebung ist dann in einem Moment gekommen, an dem ich gar nicht gewartet habe, das aber ganz schnell. Es wäre interessant, was Jesus in Zeiten der Informationstsunamis gemacht hätte. Er ist vielleicht sogar unter uns und wartet auf seine eigene Geburt, hat nur keine Zeit, um sich selber als den, der er ist, groß an die Glocke zu hängen, weil er mit Instagram beschäftigt ist. Seine Vertreter sind mitunter auch offenbar so intensiv mit Liturgien und anderen Erfindungen beschäftigt, dass sie gar keine Zeit mehr haben, sich über Echtes aufzuregen, dabei stehen sie gar nicht zur Wahl. Die sie nicht verlieren könnten. Schade, Kirche, also, Klappe auf, die erste! Und ich nehme die Caritas aus, von dort kommt Klartext = klare Worte sagen = parlare in modo chiaro. Italienisch. Grazie mille = tausend Dank.